Eine junge Frau liegt im Bett und niest in ein Taschentuch

Die richtige Bettwäsche kann für Menschen mit Allergien entscheidend sein. Ob Hausstaubmilbenallergien oder Heuschnupfen – Mit unseren praktischen Tipps und Produktenempfehlungen sind Sie bestens gerüstet für den Kampf gegen die Allergie. Falls Sie unsicher sind, ob sie von einer dieser Allergien betroffen sind: Wir erklären auch, welche Symptome üblicherweise auftreten und was die Allergien genau verursacht.

Allergien sind übermässige Reaktionen des Immunsystems auf eigentlich harmlose Substanzen, bekannt als Allergene. Der Körper reagiert auf diese Substanzen, als ob sie potenziell gefährlich wären und setzt Abwehrmechanismen in Gang. Typische Allergene sind Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Schimmelpilze und bestimmte Lebensmittel. Bei Kontakt mit einem Allergen produziert der Körper Antikörper, was zu einer Freisetzung von Histamin und anderen Chemikalien führt. Dies wiederum verursacht die charakteristischen allergischen Symptome, wie juckende Augen, Niesen, Hautausschläge, Atembeschwerden oder Magen-Darm-Probleme. In schlimmen Fällen können Allergien schwere Reaktionen wie einen anaphylaktischen Schock oder einem Anfall von allergischem Asthma auslösen. Deshalb erfordern Allergien oft eine sorgfältige Allergenvermeidung sowie gegebenenfalls medizinische Behandlung.

Die Hausstaubmilbenallergie

Die Hausstaubmilbenallergie ist eine weitverbreitete allergische Reaktion. Rund fünf Prozent der Bevölkerung in der Schweiz leidet darunter. Sie wird oft auch nur Hausstauballergie genannt.

Die Ursache für die Hausstaubmilbenallergie

Die Hausstaubmilbenallergie wird durch winzige Spinnentiere namens Hausstaubmilben ausgelöst. Diese Milben siedeln sich bevorzugt in Sammlungen von Hausstaub an. Dort finden Sie ihre Lieblingsnahrung: abgestorbene Hautschuppen. In Kopfkissen, Bettdecken, Matratzen und anderen Bettwaren sammeln sich besonders viele abgestorbene Hautschuppen an. Deshalb sind die Hausstaubmilben insbesondere dort anzutreffen. Die allergische Reaktion wird dabei nicht durch die Milben selbst ausgelöst, sondern durch deren Kot. Darin enthalten ist ein bestimmtes Protein, welches bei vielen Menschen allergische Reaktionen auslöst. Eine einzige Hausstaubmilbe kann zwischen 20 und 40 Kotballen pro Tag produzieren.

Eine Mikroscopaufnahme von einer Hausstaubmilbe auf einer TextilieEine Mikroscopaufnahme von einer Hausstaubmilbe auf einer Textilie

Eine Hausstaubmilbe unter dem Mikroskop. (Quelle: Wikipedia)

Die Symptome der Hausstaubmilbenallergie 

Die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie können vielfältig sein. Typisch für diese Allergie sind der allergische Schnupfen oder die allergische Bindehautentzündung. Der allergische Schnupfen äussert sich durch eine laufende oder verstopfte Nase und häufigen Niesreiz. Die allergische Bindehautentzündung macht sich durch gerötete und juckende Augen bemerkbar. In schwerwiegenden Fällen kann die Hausstaubmilbenallergie sogar Atemprobleme und Anfälle von allergischem Asthma auslösen. Die Symptome treten normalerweise am stärksten in der Nacht und am Morgen auf. Dies liegt daran, dass die Hausstaubmilben nachtaktiv sind und deshalb in der Nacht hervorkommen. Zudem verbringen wir in der Nacht die meiste Zeit in den Bettwaren, wo sich die Milben besonders wohl fühlen.

Der Heuschnupfen – Die Pollenallergie

Heuschnupfen ist eine weit verbreitete Allergie. Es wird geschätzt, dass zwischen zehn und dreissig Prozent aller Menschen auf der Welt an Heuschupfen leiden. Heuschnupfen wird häufig auch Pollenallergie oder allergischer Schnupfen genannt.

Die Ursache für Heuschnupfen

Im Frühling beginnt nicht nur das schöne, warme Wetter und die Blütezeit. Es ist auch der Start der Pollensaison. Verschiedene Bäume, Sträucher und Gräser verbreiten ihren Blütenstaub durch die Luft mit dem Ziel, eine andere Pflanze damit zu befruchten. Was wie ein grosser Spass für die Pflanzen klingt, ist für viele Menschen eine unangenehme Belastung. Denn Heuschnupfen ist nichts anderes als die Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Pollen. Einzelne Pollenkörner sind winzig klein. Die meisten sind nur zwischen 10 und 100 Mikrometern gross. Darum sind sie auch so leicht und können sich durch die Luft verbreiten. Leider gelangen die Pollen dadurch aber auch in unsere Textilien und Kleider, in die Haare, auf die Haut und sogar in die Atemwege. Dort lösen sie die Freisetzung von Histamin und anderen chemischen Substanzen aus, die für die allergischen Reaktionen verantwortlich sind. Die Nasenschleimhäute und die Bindehaut der Augen sind besonders anfällig für diese Reaktion, was zu den typischen Symptomen führt.

Mikroskopaufnahme von verschidenen PollenMikroskopaufnahme von verschidenen Pollen

Pollen von verschiedenen Pflanzen. (Quelle: Wikipedia)

Die Symptome von Heuschnupfen

Die Symptome vom Heuschnupfen sind ähnlich wie die einer Hausstaubmilbenallergie. Sie können ebenfalls von mild bis schwer variieren und umfassen typischerweise eine laufende oder verstopfte Nase, häufiges Niesen, tränende oder juckende Augen sowie Reizungen in Nase und Rachen. Bei manchen Allergikern treten auch Anfälle von allergischem Asthma und Husten auf. Die Symptome sind stärker, je grösser die Pollenbelastung in der Luft ist.

Mit diesen Tipps schlafen Allergiker besser

Betroffene von Heuschnupfen und Hausstaubmilbenallergien können ihren Schlaf und somit ihre Gesundheit mit einigen einfachen Tipps verbessern. Dabei spielt die Wahl der richtigen Bettwaren und Bettwäsche eine grosse Rolle.

Bettdecken für Allergiker

Beim Kauf einer Bettdecke sollten Allergiker dringend darauf achten, dass diese aus hypoallergenen Materialien hergestellt ist. Bei diesen Materialien ist die Wahrscheinlichkeit kleiner, dass sie Allergene anziehen oder speichern. Es eignen sich besonders Bettdecken aus Mikrofaser, Tencel/Lyocell, Merinowolle, Seide, Polyester-Füllungen oder Baumwolle, die speziell für Allergiker behandelt wurde. Bei einer Allergie sollte die Bettdecke regelmässig gewaschen werden. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn sie möglichst langlebig ist und Form und Funktion durch das Waschen nicht beeinflusst wird. Zudem sollte die Bettdecke bei mindestens 60° C gewaschen werden, damit die Hausstaubmilben abgetötet werden. Eine Bettdecke mit hoher Luftdurchlässigkeit eignet sich optimal für Allergiker, denn Hausstaubmilben mögen das warme und feuchte Klima, das bei zu wenig Luftdurchlässigkeit entsteht. Die gleichen Voraussetzungen gelten für die Wahl der dazugehörigen Bettwäsche.

Kissen für Allergiker

Für Kopfkissen gilt grundsätzlich dasselbe, wie für Bettdecken. Die Materialien sollten hypoallergen, langlebig, luftdurchlässig und bei mindestens 60° C waschbar sein. Zusätzlich gibt es für Kopfkissen weitere Materialien, welche bei Bettdecken nicht eingesetzt werden. Beispielsweise Viscoschaum, welcher keinen Nährboden für Hausstaubmilben bietet. Für Menschen mit Pollenallergie ist das regelmässige Waschen des Kissens und des Kissenbezugs besonders wichtig. In der Nacht lagern sich die Pollenpartikel, welche sich tagsüber in den Haaren und auf der Haut abgesetzt haben, auf dem Kissen ab. Von dort gelangen sie wiederum in Nase und Augen, wo sie die Heuschnupfen-Symptome auslösen.

Bettwäsche für Allergiker

Allergiker müssen ihre Bettwäsche häufig waschen. Bettwäsche für Allergiker sollte deshalb möglichst strapazierfähig sein, um die vielen Waschgänge unbeschadet zu überstehen. Zudem muss die Bettwäsche unbedingt auch bei 60° C waschbar sein. Deshalb empfiehlt sich für Allergiker besonders Bettwäsche aus Jersey, Seersucker, Renforcé, Flanell, Perkal oder Musselin. Leinen- oder Satinbettwäsche sollten bei niedrigen Temperaturen und schonend gewaschen werden und eignen sich daher weniger.

Schutzbezüge

Schutzbezüge oder sogenannte Encasings gibt es für Matratzen, Topper, Kissen oder Duvets. Diese werden zwischen Bettwäsche und Duvet oder Leintuch und Matratze angezogen und bilden eine Schutzbarriere. Die Schutzbezüge bestehen aus hypoallergenen Materialien und sind sehr dicht gewebt. Deshalb lassen sie wenige bis keine Allergen durch. Die Schutzbezüge sollten ebenfalls regelmässig bei mindestens 60° C gewaschen werden.

Weitere Tipps

Neben Allergiker Bettwäsche und Bettwaren gibt es weitere praktische Tipps für einen erholsamen Schlaf und die Vermeidung von Allergie-Symptomen.

  1. Regelmässig waschen: Nicht nur die Bettwäsche, sondern auch Kleider und andere Textilien in der Wohnung sollten regelmässig gewaschen werden. Denn Textilien sammeln gerne Hausstaub und Pollen an.
  2. Staubsaugen und feucht wischen: Häufiges Staubsaugen hilft die Anzahl Hausstaubmilben und Pollen in der Wohnung zu reduzieren. Für Allergiker gibt es speziell dafür entwickelte Milben-Staubsauger, welche die kleinen Tiere mittels UV-Licht abtöten. Um noch effektiver zu sein, wischt man nach dem Saugen den Boden und die Oberflächen feucht ab.
  3. Lüften und kühl schlafen: Hausstaubmilben mögen es warm und feucht. Damit sie sich weniger wohl fühlen, sollte man deshalb das Bett und die Matratze regelmässig auslüften und die Heizung im Schlafzimmer nicht zu sehr aufdrehen. Aber aufgepasst! Wer Heuschnupfen hat, sollte nur zwischen 6 und 8 Uhr morgens kurz lüften. Zu dieser Zeit ist der Pollenflug am geringsten. Tagsüber und in der Nacht sollten die Fenster in diesem Fall geschlossen bleiben.
  4. Sonnenbrille tragen: Auch mit einer Pollenallergie möchte man das warme Wetter im Frühling geniessen. Da lohnt es sich, eine Sonnenbrille zu tragen. So sammeln sich nicht so viele Pollenpartikel in den Augen. Zudem sollten Allergiker darauf achten, dass sie sich draussen nicht mit den Händen die Augen reiben oder in die Augen fassen. Am besten waschen sie sich die Hände und spülen danach die Augen aus, sobald sie zu Hause sind.
  5. Keine unnötigen Textilien im Schlafzimmer: Da Textilen gerne Hausstaub und Pollen speichern, sollten diese im Schlafzimmer möglichst vermieden werden. So sollten Allergiker auf Teppiche und Vorhänge im Schlafzimmer verzichten oder auf hypoallergene Materialien setzen. Kleider sollten in einem gut verschlossenen Schrank verstaut sein. Dreckwäsche oder Wäschekörbe sollten nicht im Schlafzimmer aufbewahrt werden. Menschen mit Heuschnupfen sollten das Schlafzimmer zudem nicht mit den Kleidern von draussen betreten. Am besten zieht man diese vorher aus, duscht sich ab und wäscht sich die Haare. So nimmt man am wenigsten Pollenpartikel mit ins Bett.
  6. Medikamente: Wenn die Beschwerden trotz allen Tipps zu schwerwiegend werden, sollte man medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Es gibt diverse Medikamente und medizinische Produkte gegen Allergien und deren Symptome. Am besten lassen Sie sich dafür von einer Fachperson beraten.

Allergien sind mühsam und unangenehm. Mit einigen kleinen Tricks kann man sich aber das Leben als Allergiker erleichtern und allergische Beschwerden vermindern. Besonders wichtig dabei ist ein gesunder Schlaf. Deshalb müssen Menschen mit Allergien besonders darauf achten, ein hygienisches und hypoallergenes Schlafzimmer zu haben.